Vielleicht kennst du das…
Es gibt Zeiten im Leben, da scheint alles Kopf zu stehen. Eine Trennung, ein Jobwechsel, Krankheit oder einfach eine große Veränderung und plötzlich fühlt sich nichts mehr sicher an. Gedanken wie „Ich schaffe das nicht“ oder „Mir entgleitet alles“ tauchen auf, und das Vertrauen ins Leben wankt.
Wenn du so etwas erlebst, bist du nicht allein. Viele Menschen fühlen sich in solchen Momenten haltlos, als würde der Boden unter den Füßen wegrutschen.
Warum Veränderungen uns so fordern
Unser inneres System liebt Sicherheit und Gewohnheit. Wenn plötzlich alles anders ist, meldet sich oft Angst, Überforderung oder sogar Verzweiflung. Das bedeutet nicht, dass du schwach bist, sondern dass dein Körper und Geist gerade versuchen, dich zu schützen.
Gerade in Krisen und nicht in Hoch-Zeiten wachsen wir oder entwickeln uns weiter. Nichts lässt uns so sehr lernen wie Fehler und das, was uns herausfordert.
Krisen sind schmerzhaft, ja aber sie können auch Wendepunkte sein, an denen wir neue Stärke finden.
Eine kleine Atemübung für mehr Halt
Wenn Gedanken und Gefühle dich überrollen, kann es helfen, ganz bewusst ins Spüren zu kommen. Probiere es einmal so:
- Setz dich bequem hin oder stell dich hin, beide Füße fest auf dem Boden.
- Schließe die Augen, wenn es angenehm ist.
- Atme tief ein und erlaube dir, alles da sein zu lassen: Sorgen, Gedanken, Gefühle. Du musst nichts wegdrücken.
- Atme langsam aus – und stell dir vor, wie Anspannung, Stress und Schwere mit dem Atem deinen Körper verlassen.
- Wiederhole das für drei bis fünf Atemzüge. Danach öffne sanft die Augen und spüre den Boden unter dir.
Diese kleine Übung schenkt dir ein Gefühl von Bodenhaftung, auch wenn außen alles ins Wanken geraten ist.
Mit Gedanken arbeiten: Das ABC-Modell
In Krisen fühlen wir uns oft hilflos, weil wir denken, die Situation selbst sei das Problem. Doch häufig ist es nicht das Ereignis, das uns aus der Bahn wirft, sondern die Art, wie wir darüber denken.
Das erklärt das sogenannte ABC-Modell:
- A (Auslöser): Etwas passiert: zum Beispiel eine Trennung, ein Jobverlust oder eine Veränderung im Alltag.
- B (Belief/Gedanke): Du denkst: „Ich packe das nicht“ oder „Alles ist verloren“.
- C (Consequence/Gefühl): Diese Gedanken lösen Gefühle wie Angst, Traurigkeit oder Verzweiflung aus.
An A, dem Auslöser, können wir nichts ändern, aber an unserem Denken darüber. Und genau das macht den Unterschied: Wenn du beginnst, deine Überzeugungen zu hinterfragen oder neue Perspektiven einzuladen, verändert sich automatisch auch dein Gefühl und deine Handlungsfähigkeit.
Zum Mitnehmen:
Krisen und Umbruchszeiten fühlen sich an, als würde der Boden unter dir wegbrechen. Doch du bist nicht hilflos. Dein Atem, dein Körper und neue Perspektiven können dir helfen, Schritt für Schritt wieder Halt zu finden.
Und vergiss nicht: Auch wenn sich gerade vieles unsicher anfühlt, in dir liegt mehr Stärke, als du vielleicht im Moment spürst. Und es ist keine Schwäche, sich einzugestehen, wenn man Hilfe braucht, im Gegenteil, es ist ein mutiger Schritt hin zu mehr Klarheit und Stabilität. In meiner Praxis in Ulm begleite ich dich auf diesem Weg Schritt für Schritt.