Ging es dir auch schon mal so?
Manchmal fühlt sich der Tag einfach zu viel an. Der Kopf ist voller Gedanken, der Körper angespannt, und selbst ein tiefes Durchatmen scheint schwer. In solchen Momenten vergessen wir leicht, dass unser Körper kleine, natürliche Wege kennt, um uns zu beruhigen. Einer davon ist ganz leicht: das Lächeln.
Lächeln ist mehr als nur ein Ausdruck
Lächeln ist nicht nur eine Reaktion auf Freude, es kann auch Freude in uns anstoßen.
Wenn wir lächeln, werden bestimmte Gesichtsmuskeln aktiviert, die über das Nervensystem Signale an unser Gehirn senden. Diese Rückmeldung („facial feedback“) sorgt dafür, dass Glückshormone wie Serotonin und Dopamin ausgeschüttet werden. Gleichzeitig sinkt der Stresspegel, die Atmung wird ruhiger, und der Körper kann sich ein Stück weit entspannen. Das Erstaunliche, selbst wenn das Lächeln nicht echt ist, also bewusst und vielleicht etwas gezwungen, reagiert unser Körper darauf. Er kann kaum unterscheiden, ob das Lächeln „gespielt“ oder spontan ist.
Beides sendet ein Signal von Sicherheit und Ruhe an das Gehirn.
Eine kleine Übung: Lächeln vor dem Spiegel
Diese Übung darf leicht sein und du entscheidest, wann und wie du sie machst. Es geht nicht darum, dich „gut“ zu fühlen oder Probleme wegzulächeln. Es geht darum, deinem Körper einen kleinen Moment von Entlastung zu schenken.
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Stell dich vor einen Spiegel.
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Atme ein paar Mal tief ein und aus.
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Schau dir in die Augen. Einfach so, ohne etwas verändern zu wollen.
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Dann hebe sanft die Mundwinkel. Ganz leicht, ohne Anstrengung.
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Bleib für einen Moment bei diesem Ausdruck. Vielleicht spürst du eine kleine Veränderung, vielleicht auch nicht. Beides ist völlig in Ordnung.
Wichtig ist nicht, dass du sofort eine Wirkung spürst, sondern dass du dir diesen Moment bewusst schenkst.
Dein Körper merkt sich solche kleinen Gesten von Freundlichkeit und mit der Zeit wird daraus ein neuer, beruhigender Impuls.
Warum das funktioniert
Das bewusste Lächeln aktiviert den Parasympathikus, also den Teil deines Nervensystems, der für Entspannung zuständig ist. Damit unterstützt du deinen Körper ganz sanft dabei, aus dem Stressmodus herauszukommen. Es ist, als würdest du deinem Nervensystem zuflüstern: „Du bist sicher. Du darfst loslassen.“ Solche kleinen Übungen können besonders in schwierigen Zeiten hilfreich sein, wenn alles andere zu groß oder zu viel erscheint. Ein Lächeln ist dann wie ein erster, winziger Schritt zurück zu dir selbst.
Zum Mitnehmen:
Ein Lächeln bedeutet nicht, dass du alles schönreden musst. Es ist eine freundliche Geste an dich selbst. Selbst wenn es sich anfangs ungewohnt anfühlt, kann es dein System beruhigen und dir zeigen: Du hast Einfluss, auch in Momenten, die sich ohnmächtig anfühlen. Wenn du spürst, dass dir solche kleinen Schritte guttun, dich aber manchmal schwer tust, sie allein umzusetzen, begleite ich dich gerne in meiner Praxis in Ulm.
Gemeinsam finden wir Wege, wie du dein Nervensystem beruhigen, Stress abbauen und wieder mehr innere Ruhe finden kannst.