Immer mehr wollen und nie ankommen: Drei Schritte zu innerer Zufriedenheit

Kommt dir das bekannt vor…

Du bekommst, was du dir gewünscht hast, und kaum ist es da, erscheint schon das Nächste, das du brauchst, um glücklich zu sein. Ein neues Ziel, ein schöneres Zuhause, ein anderer Job, ein besseres Gefühl. Für einen Moment bist du zufrieden, doch das Glück hält nicht lange. Schon meldet sich das Gefühl, dass wieder etwas fehlt.

Das endlose Wollen

Unser Geist ist darauf programmiert, immer nach dem Nächsten zu greifen. Er sucht nach Belohnung, nach dem kleinen Kick, der uns das Gefühl gibt, jetzt ist alles gut. Doch dieses Gefühl dauert selten lange. Kaum haben wir etwas erreicht oder bekommen, gewöhnt sich unser System daran und das Streben beginnt von vorn. In unserer heutigen Welt wird dieses Wollen ständig genährt. Werbung, soziale Medien und gesellschaftliche Erwartungen zeigen uns unaufhörlich, was wir noch alles brauchen, um glücklich zu sein. Dabei verlieren wir leicht den Kontakt zu dem, was bereits da ist, und damit auch zu uns selbst.

Warum das Haben nicht erfüllt

Das Wollen selbst ist nichts Schlechtes. Es gehört zum Menschsein, sich weiterzuentwickeln, Wünsche zu haben und Ziele zu verfolgen. Doch wenn das Haben zur Bedingung für unser Glück wird, entsteht innere Unruhe. Wir leben dann nicht mehr im Moment, sondern immer im Gedanken, dass erst etwas anderes kommen muss, bevor wir uns gut fühlen dürfen. So verschieben wir unser Glück ständig in die Zukunft und verpassen das Jetzt.

Der Weg zurück zur Zufriedenheit

Echte Zufriedenheit entsteht, wenn wir aufhören, uns ständig auf das zu konzentrieren, was fehlt, und anfangen, das zu würdigen, was schon da ist. Das bedeutet nicht, keine Wünsche mehr zu haben, sondern sie losgelöst von unserem inneren Frieden zu betrachten. Wir dürfen uns etwas wünschen und gleichzeitig dankbar für das sein, was ist.

Eine kleine Übung: Vom Haben zum Sein

Schritt 1: Beobachten, was du willst

Nimm dir einen Moment Zeit und schreib drei Dinge auf, die du dir im Moment stark wünschst.

Schau dir jeden Punkt einzeln an und frage dich: Was verspreche ich mir davon? Vielleicht lautet die Antwort: „Dann fühle ich mich anerkannt“, „Dann kann ich endlich entspannen“ oder „Dann bin ich zufrieden mit mir“.

Schritt 2: Spüren, was jetzt schon da ist

Schließe kurz die Augen und atme ruhig ein und aus. Erinnere dich an einen Moment in den letzten Tagen, in dem du dich ruhig, erfüllt oder zufrieden gefühlt hast. Vielleicht beim Spazieren, beim Lachen mit jemandem oder beim einfachen Sein. Bleib mit deiner Aufmerksamkeit bei diesem Gefühl, nicht beim Gedanken, warum es selten ist, sondern bei der Erfahrung selbst. Das ist Zufriedenheit. Und sie entsteht hier, in diesem Moment, nicht in einem zukünftigen Ziel.

Schritt 3: Dankbarkeit kultivieren

Beende den Tag, indem du dir eine Sache aufschreibst, die heute genug war. Nicht groß, nicht perfekt, einfach etwas, das du als „genug“ anerkennen kannst. Zum Beispiel: „Der Kaffee heute Morgen war genug“, „Mein Spaziergang war genug“, „Ich war freundlich zu mir“. Diese kleine Praxis stärkt das Bewusstsein dafür, dass du nicht immer mehr brauchst, um dich vollständig zu fühlen.

Zum Mitnehmen

Unzufriedenheit wächst, wenn wir unser Glück an das knüpfen, was noch fehlt. Doch das Leben findet nicht dort statt, wo wir hinwollen, sondern hier, wo wir gerade sind. Wenn du lernst, das Jetzt wirklich zu sehen und wertzuschätzen, wird das Wollen leiser und die Zufriedenheit klarer spürbar. In meiner Praxis in Ulm begleite ich dich dabei, zur Ruhe zu kommen, innere Balance zu finden und dich mit dem zu verbinden, was dich wirklich erfüllt.