Loslassen lernen – Wenn an etwas Festhalten zur Last wird

Kennst du das auch?

Etwas nicht loslassen zu können, obwohl du weißt, dass es dir nicht mehr guttut? Vielleicht ist es eine alte Beziehung, ein unerfüllter Wunsch oder eine Situation, die du immer wieder im Kopf durchspielst. Ein Teil von dir möchte weitergehen, während ein anderer sich an das Vertraute klammert. Loslassen klingt so einfach und fühlt sich doch oft an wie das Schwerste der Welt.

Warum Festhalten so menschlich ist

Unser Geist liebt Sicherheit. Selbst wenn etwas schmerzt, wirkt das Bekannte vertrauter als das Ungewisse. Loslassen bedeutet, Kontrolle aufzugeben und genau das löst Angst aus. Wir versuchen, festzuhalten, um Schmerz zu vermeiden, und schaffen dadurch oft noch mehr Leid. Gedanken kreisen, Gefühle stauen sich, und innerlich entsteht ein Druck, der uns erschöpft. Doch Loslassen heißt nicht, etwas zu vergessen oder abzulehnen. Es bedeutet, anzuerkennen, dass etwas vorbei ist, und den Raum zu öffnen für das, was jetzt sein darf.

Was hilft, wenn Loslassen schwerfällt

Oft versuchen wir, Loslassen mit dem Verstand zu erzwingen, doch es geschieht erst, wenn wir fühlen, was ist. Wenn du merkst, dass du dich festhältst, halte kurz inne. Spür in dich hinein: Was genau halte ich fest? Und wovor habe ich Angst, wenn ich loslasse? Allein diese ehrliche Betrachtung kann etwas in Bewegung bringen. Denn Loslassen ist kein einmaliger Akt, sondern ein Prozess, in dem du dich selbst neu kennenlernst.

Eine kleine Übung: Raum für das Jetzt schaffen

  1. Atme bewusst ein und aus. Stell dir beim Ausatmen vor, wie du innerlich Platz machst für dich, für das Jetzt.

  2. Nenne still das, was du loslassen möchtest. Vielleicht ein Gedanke, eine Schuld, ein Mensch, ein Bild von dir selbst.

  3. Sage innerlich: „Ich darf das gehen lassen. Ich darf frei werden.“

Bleib für einen Moment in dieser Stille und spüre, dass du nicht leer wirst, wenn du loslässt, sondern leichter.

Zum Mitnehmen

Loslassen heißt, dem Leben zu vertrauen, auch ohne zu wissen, was als Nächstes kommt. Je mehr wir uns öffnen für den Moment, desto weniger Kraft braucht das Festhalten. Und irgendwann spürst du: Es fällt nicht mehr schwer. Es geschieht. In meiner Praxis in Ulm begleite ich dich dabei, Altes loszulassen, innerlich zur Ruhe zu kommen und wieder in Verbindung mit dir selbst zu treten.