Wenn der graue Schleier bleibt – kleine Schritte aus der Dunkelheit

Kennst du das Gefühl…

dass die Freude an Dingen, die dir früher Spaß gemacht haben, nachlässt. Alles wirkt grau und schwer, wie unter einem Schleier. Du nimmst nur noch am Rande am Leben teil, schaust zu, wie andere weitermachen und fragst dich, ob du jemals wieder richtig dabei sein wirst.
Wenn du das erlebst: Du bist nicht allein. Viele Menschen kennen solche Phasen, in denen das Leben trüber erscheint. Und doch kann es sich anfühlen, als würde niemand wirklich verstehen, wie es gerade in dir aussieht.

Warum wir manchmal in ein Stimmungstief rutschen

Leichte Depressionen oder depressive Verstimmungen sind keine Schwäche. Sie sind oft Reaktionen auf Belastung, Überforderung oder langanhaltenden Stress. Dein Körper und dein Geist sagen dir: „Jetzt ist genug.“
Das ist kein Versagen, sondern ein wichtiges Signal, das dir zeigt: Ich brauche gerade Aufmerksamkeit, Entlastung und Zuwendung.
Und auch wenn es gerade dunkel scheint: Es gibt Wege, wieder Licht zu spüren.

Viele Menschen in depressiven Phasen denken: „Ich bin nichts wert, ich bin eine Last für andere.“
Doch so wie ein zerknitterter 100€-Schein seinen Wert nicht verliert, bist auch du für die Menschen um dich herum wertvoll, egal wie du dich gerade fühlst. Du bist liebenswert und wichtig, auch wenn dein innerer Kritiker etwas anderes sagt.

Zwei Dinge, die dir jetzt helfen können:

Achtsamkeit mit der 5-4-3-2-1 Methode

Diese Übung bringt dich ins Hier und Jetzt und hilft, aus Grübeln oder Stimmungstiefs herauszukommen:

  1. 5 Dinge sehen: Schau dich um und nenne fünf Dinge, die du gerade siehst.
  2. 4 Dinge fühlen: Spüre vier Dinge, die du körperlich fühlst (z. B. Füße fest auf dem Boden, Kleidung auf der Haut).
  3. 3 Dinge hören: Höre bewusst drei Geräusche in deiner Umgebung.
  4. 2 Dinge riechen: Nimm zwei Gerüche wahr.
  5. 1 Sache schmecken: Konzentriere dich auf einen Geschmack – vielleicht ein Schluck Wasser oder Tee.

 

Schon eine Minute kann helfen, wieder Verbindung zum Hier und Jetzt zu spüren und die innere Unruhe zu verringern.

Gedankenarbeit mit piKVT und The Work

Oft hängen depressive Gedanken wie „Ich bin nichts wert“ oder „Ich bin eine Last“ fest. In meiner Arbeit schauen wir diese Gedanken liebevoll an:

  • Ist dieser Gedanke wirklich wahr?
  • Wer wärst du ohne diesen Gedanken?
  • Kann es eine mildere, hilfreiche Perspektive geben?

 

Manchmal entsteht daraus ein Satz wie: „Ich fühle mich gerade klein, aber ich bin wertvoll wie ein zerknitterter Geldschein, der seinen Wert behält.“
Solche kleinen Perspektivwechsel helfen, Schritt für Schritt wieder Hoffnung und Selbstwert zu spüren.

Zum Mitnehmen:

Auch wenn depressive Verstimmungen belastend sind: Sie definieren dich nicht. Du bist mehr als dein Stimmungstief. Kleine Schritte, liebevolle Selbstfürsorge, bewusste Achtsamkeit und das Hinterfragen belastender Gedanken können helfen, wieder mehr Licht und Bewegung in deinen Alltag zu bringen.
Es ist vollkommen in Ordnung, dabei Unterstützung an deiner Seite zu suchen – manchmal genügen schon kleine Impulse, um wieder in einen besseren Fluss zu kommen. In meiner Praxis in Ulm begleite ich dich dabei, melde dich gerne für ein Erstgespräch.“